Auch in diesem Sommersemester haben sich wieder vier Projektgruppen im Labor für Biomechanik mit der Prävention von Beckenbodenbeschwerden befasst. Dabei behandelten sie ganz unterschiedliche Teilbereiche und lieferten spannende Ergebnisse. Die Schwerpunkte bezogen sich dabei auf App-Entwicklung, Sensorik im Bereich Beckenkippung und Wirbelsäulenkrümmung sowie Tracking von Organbewegungen.
Bei der Entwicklung der Trainings-App recherchierten die Studierenden zunächst nach derzeit durchgeführten Trainingsplänen mit Beckenboden-Übungen. Diese bauten sie dann geschickt in eine selbstständig programmierte App-Oberfläche ein und fügten weitere Gadgets hinzu, wie das App-Maskottchen Becky, die zum Training motivieren soll. Damit haben sie eine erste Grundlage für die App geschaffen, die auch im Projekt „3PD“ als Zielprodukt steht.
Eine weitere Gruppe forschte dazu, ob und wie man mittels Ultraschalles die Beckenorgane bei Bewegungen nachverfolgen kann. Dazu konstruierten sie als erstes ein Befestigungssystem, das den Ultraschallkopf am Körper hält. In einem weiteren Schritt entwickelte die Gruppe zwei Programmier-Lösungen, mit denen man die Blase auf den aufgenommenen Ultraschallbildern nachverfolgen kann. Diese Lösungen bieten die Möglichkeit, in erweiterter Form von der Blasenbewegung auf die Beckenbodenbewegung schließen zu können. Damit haben auch sie wichtige Vorarbeit für das Projekt „3PD“ geschaffen.
Die beiden letzten Gruppen haben sich jeweils mit der Erfassung von Beckenkippungs-Winkeln und Wirbelsäulenkrümmung beschäftigt. In beiden Gruppen wurden Erfassungssysteme entwickelt, bei denen man mit dem Smartphone die gewünschten Daten erfassen kann.
Für die Messung des Winkels, in dem das Becken gekippt ist, wurde eine Handyhalterung entwickelt, die während Übungen am unteren Rücken der Person befestigt ist und das Smartphone somit konstant Winkel messen kann.
Für die Messung der Wirbelsäulenkrümmung konstruierte eine der Gruppen ebenfalls eine Vorrichtung, die am Smartphone befestigt wird. Damit wird die Wirbelsäule Schritt für Schritt abgefahren. Mit Messdaten der Winkel, der in kleine Teilbereiche aufgespaltenen Wirbelsäule, wird anschließend die Krümmung der gesamten Wirbelsäule ermittelt.
Auch diese beiden Sensorik-Lösungen haben Relevanz beim Thema Beckenbodengesundheit, da auch die Körperhaltung und damit Becken- und Wirbelsäulenstellung Einfluss auf die Belastungen auf den Beckenboden haben.
Die Studierenden konnten so in die verschiedensten Anwendungsbereiche der Biomechanik schnuppern und viele Grundlagen für weitere Forschungsprojekte schaffen.
Oberfläche der entwickelten App
Entwicklungen zum Thema “Tracking von Beckenorganen mittels Ultraschallgerät”
Messsystem zur Aufnahme des Kippwinkels des Beckens
